Harry Schlegel

Selbstporträt 1973 Neben Jürgen Kieser (Fix und Fax) und Günter Hain (politische Bildgeschichten) prägte niemand die Zeitschrift ATZE so sehr wie der aus dem Erzgebirge stammende Zeichner Harry Schlegel, dessen Schöpfung PAT die Zeitschrift mehr als 24 Jahre lang begleitete.

Schlegel wurde 1930 im Erzgebirge geboren, war in den Jahren seines künstlerischen Wirkens jedoch in Berlin ansässig. Nach einigen Illustrationsjobs stieß er 1965 zum Team des Atze, wo er zunächst die von Günter Feustel getexteten, auf einer Beilage zum 10. Atze-Jubiläum begonnenen und danach im regulären Heft fortgesetzten Episoden um Die seltsamen Abenteuer des Kapitäns Jonathan Pappendick in 5 Folgen in Comicform umsetzte. Anschließend entstand mit Pedro und Senor Coco auf fast 80 Seiten im Zeitraum von anderthalb Jahren ein echter "Comic-Roman", mit Texten von H. Grube.

Harry Schlegel Von Januar 1967 bis März 1991 gab es nahezu kein Atze-Heft mehr ohne Pat-Folge, und von April 1980 bis Februar 1990 war das Kinderpaar Max und Maxi in Comic Strip-Form dabei. Auffällig ist, dass die zeichnerische Qualität von Pat über die Jahre deutlich schwankt, die Folgen manchmal auch wie schnell dahingeworfen wirken, während Max und Maxi außerordentlich konsistent aussehen und sorgfältig produziert scheinen. Gleiches gilt für Schlegels Frösi-Produkte, besonders den mehrere Folgen umfassenden Brausepulver-Werbe-Comic Käpt'n C-Vit vom Ende der 70er Jahre. Gut erkennbar war sein Strich hingegen auch in seinen Episoden der Serie Atomino aus der Frösi, die er 1968 zeichnete.

Nachdem er seit 1991 als "verschollen" galt, selbst sein engster Kollege und Co-Autor Altenburger noch im Mai 2004 nichts über seinen Verbleib sagen konnte, tauchte Harry Schlegel im Juni 2004 im Rahmen eines kleinen Heimatvereinsfestes im Erzgebirge wieder in der Öffentlichkeit auf. Er verstarb dort im April 2009.