Die FRÖSI ist zurück!

Frösi 2002 Am ersten Juniwochenende 2002 wartete die Tageszeitung Neues Deutschland anlässlich eines von ihr in Berlin veranstalteten Fests mit einer (zumindest für DDR-Comic-Fans) kleinen Sensation auf: Ihrer Wochenendausgabe lag eine Ausgabe der FRÖSI bei, also jener von 1953 bis 1991 erschienenen DDR-Kinderzeitschrift. Das zwölfseitige Heft (Download als pdf) schloss nahezu nahtlos an die damalige Ausgabe an: Frank Frenzel und Walter Stohr waren die Köpfe des Redaktionskollegiums, der für die letzten Frösi-Ausgaben zuständige Grafiker Andreas Strozyk gestaltete und zeichnete für die Zeitschrift. Otto und Alwin waren mit einem neuen Strip vertreten, von Ali und Archibald von Horst Alisch, der auch das neue Cover zeichnete, wurden sechs bereits in den 80er Jahren experimentell farbig abgedruckte Strips in kleinerem Format nachgedruckt.

Das ganze war offiziell eine Machbarkeitsstudie, mit der das herausgebende Unternehmen, die Berliner Medienfirma Halb & Halb, testen wollte, ob sich eine regelmäßige Beilage in steigenden Abonnentenzahlen auswirkt. Die erste Resonanz war größer als erwartet, allerdings wurden auch kritische Stimmen laut, die mit der engen Kopplung an das ND und die geringe Anpassung an moderne Lesegewohnheiten der Zielgruppe unzufrieden waren. Das ND war für eine Weiterführung offensichtlich nicht zu gewinnen, die Akquise bei ostdeutschen Tageszeitungen ging jedoch weiter.

Testausgabe Für diese Zwecke wurde eine weitere Ausgabe in mehreren Varianten erarbeitet. Unter neuem Cover und versehen mit der Nummer 09/2002, in etwas größerem Format und mit doppeltem Umfang (24 Seiten) wurden mehrere der Beiträge aus der "Testnummer" verwendet, daneben aber auch viele Platzhalter für Werbung eingefügt. Von diesem Heft gibt es mindestens 3 Fassungen:

  • eine Version mit dünnem Umschlag, weißen Platzhaltern für Werbung und "Valentin Verlag GmbH & Co. KG" im Impressum,
  • eine Version mit dünnem Umschlag, grauen, mit kleinen Krokodilsvignetten versehenen Platzhaltern für Werbung und "---Verlag in Gründung---" im Impressum,
  • eine Version mit dickem Pappumschlag (und noch nicht näher beschreibbaren weiteren Unterschieden, weil ich die nur von Ansehen kenne).

    Diese Unterschiede haben damit zu tun, dass sich in den Nachwirren der Testphase die ehemaligen Macher von Halb und Halb aus verschiedenen Gründen überworfen hatten, Frenzel ausschied und das Projekt beim Paperduck-Verlag landete, hinter dem in erster Linie Andreas Strozyk stand. Er blieb hartnäckig genug an dem Projekt dran, und drei Jahr später sollte die FRÖSI tatsächlich noch einmal in den Zeitschriftenläden landen. Mehr dazu hier.