Comics in Ungarn

Einleitung

Sterne von Eger 2006 Obwohl es eines der sozialistischen Bruderländer des "Ostblocks" war, verschloss sich Ungarn nicht so rigoros westlichen Einflüssen wie die DDR oder Rumänien. Neben der staatlichen Wirtschaft wurde ein grauer Privatmarkt geduldet und selbständiges Unternehmertum weniger stark behindert als in der sozialistischen Kollektivwirtschaft üblich.

Davon profitierte auch das Medium Comic (hier: kepregeny). Importierte Comics, meist in deutscher Sprache, waren in den Urlaubsgebieten und im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlich. Ungarische Jugendmagazine druckten schon zu Ostzeiten Übersetzungen erfolgreicher frankobelgischer Comics (z.B. Asterix) ab.

Wie in keinem anderen sozialistischen Land blühte jedoch in Ungarn eine einheimische Szene. Deren Nexus war der Budapester Künstleragent und Autor Tibor Cs. Horvath (1925-1993). Er hatte in der ersten Hälfte der 50er Jahre ein Studio gegründet, in dem er eine Reihe hochkarätiger Künstler mit Aufträgen zur Gestaltung von Bildgeschichten versorgte, deren Texte er selbst verfasst hatte und die er dann im In- und Ausland zur Veröffentlichung anbot.

Zu den Künstlern gehörten in erster Linie:

Auf den folgenden Seiten soll es um diese Comics gehen: Zunächst mehr über die Anfänge in Füles, dann über die Sammelbände der dort abgedruckten Comics. Dann geht es darum, welche der Geschichten wo in der DDR erschienen und wie Horvath sie woanders im Ausland zweitverwerten ließ. Schließlich werfen wir einen Blick darauf, was mit diesem Material heute geschieht.

FÜLES -->