Comics in Ungarn
Einleitung
Obwohl es eines der sozialistischen Bruderländer des "Ostblocks" war, verschloss sich Ungarn nicht so rigoros westlichen Einflüssen wie die DDR oder Rumänien. Neben der staatlichen Wirtschaft wurde ein grauer Privatmarkt geduldet und selbständiges Unternehmertum weniger stark behindert als in der sozialistischen Kollektivwirtschaft üblich.Davon profitierte auch das Medium Comic (hier: kepregeny). Importierte Comics, meist in deutscher Sprache, waren in den Urlaubsgebieten und im gut sortierten Zeitschriftenhandel erhältlich. Ungarische Jugendmagazine druckten schon zu Ostzeiten Übersetzungen erfolgreicher frankobelgischer Comics (z.B. Asterix) ab.
Wie in keinem anderen sozialistischen Land blühte jedoch in Ungarn eine einheimische Szene. Deren Nexus war der Budapester Künstleragent und Autor Tibor Cs. Horvath (1925-1993). Er hatte in der ersten Hälfte der 50er Jahre ein Studio gegründet, in dem er eine Reihe hochkarätiger Künstler mit Aufträgen zur Gestaltung von Bildgeschichten versorgte, deren Texte er selbst verfasst hatte und die er dann im In- und Ausland zur Veröffentlichung anbot.
Zu den Künstlern gehörten in erster Linie:
- Ernö Zorad (1911-2004)
- Imre Sebök (1906-1980)
- Pal Korcsmaros (1916-1975)
- Attila Dargay (*1927)
- Attila Fazekas (*1948)
- Balasz Feyer
- Endre Sarlos
- u.a.